Liegt er im späten Frühjahr endlich in den Gemüseabteilungen und öffnen auch die kleinen Marktstände am Straßenrand, gibt es in vielen Regionen Deutschlands kein Halten mehr. Spargel hat aufgrund seiner nur saisonalen Verfügbarkeit eine besondere Anziehungskraft. Doch natürlich nicht nur deshalb. Was Spargel auszeichnet und worauf es in der Küche ankommt, erfahren Interessierte im Folgenden.
Weiß, grün und violett: Spargel im Überblick
Weltweit gibt es rund 300 Spargelsorten. Nicht immer sehen die Knospen - also die Stangen - so aus, wie wir das von unserem heimischen Spargel kennen. Auf deutschen Feldern nämlich wächst zumeist die Sorte "Asparagus officinalis".
Der Glaube, es handele sich bei grünem, violettem und weißem Spargel jeweils um verschiedene Arten, ist dabei falsch. Tatsächlich nämlich hängt die Farbe vom Umgang mit dem Liliengewächs während der Wachstumszeit auf dem Feld ab.
Weißer Spargel sieht bis zu seiner Ernte beim klassischen Spargelstechen niemals das Sonnenlicht. Hierdurch wird die Pflanze an der Bildung des grünen Farbstoffs Chlorophyll gehindert, weshalb sie bis zum Schluss bleich bleibt. Darf der Spargel jedoch aus den Sandhaufen heraus wachsen, wird er zunächst violett und später dann grün.
Übrigens: Entdeckt wurde der Bleichspargel nur zufällig. Vor vielen Jahren versuchten Landwirte, ihre Pflanzen mit darübergestülpten Tonschalen vor Insekten und Frost zu schützen, sperrten damit aber auch das Licht aus. Das ungeplante Ergebnis überzeugte die Menschen so sehr, dass der Bleichspargel künftig einen festen Platz in der landwirtschaftlichen Welt hatte.
Warum ist Spargel so gesund?
Es gibt viele Gründe, warum Spargel während der Saison gerne regelmäßig auf dem Speiseplan stehen darf. Er hat nicht viele Kalorien, verfügt jedoch über ein gutes Ballaststoff-Angebot und ergänzt deshalb viele Mahlzeiten als Gemüsebeilage ganz im Sinne der Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).
Auch im Hinblick auf die enthaltenen Nährstoffe kann sich Spargel sehen lassen. Zu finden sind in den Stangen unter anderem
- B-Vitamine
- Vitamin C
- Vitamin E
- Beta-Carotin
- Kalium
- und Magnesium
Darüber hinaus soll der Eiweißbaustein Asparagin die Nierenfunktion anregen und entwässernd wirken. Spargelfans sollten jedoch nicht den Fehler machen, das Gemüse als Medizin-Ersatz zu sehen. Trotz positiver Effekte handelt es sich weiterhin primär um ein Lebensmittel.
Übrigens: Wer nach dem Spargelgenuss auf die Toilette geht und einen veränderten Geruch des eigenen Urins feststellt, muss sich nicht sorgen. Bei etwa der Hälfte der Menschen gelangen Abbauprodukte in den Urin und sorgen dort für die charakteristische Note. Es scheint zudem so, als könne nicht jeder von uns den typischen Spargelgeruch riechen.
Vorsicht bei Grunderkrankungen
Wie viele andere Lebensmittel sollte Spargel durch einzelne enthaltene Stoffe bei manchen Erkrankungen nur in Maßen gegessen werden. So weist er sowohl von Oxalsäure als auch von Purinen recht hohe Mengen auf, was Personen mit
- Gicht
- Nierenerkrankungen
- und einer Neigung zu Nierensteinen
Spargel in der Küche: Vielseitiger als gedacht
Zwischen Ende April und Ende Juni ist in Deutschland Spargelsaison. Genügend Zeit also, um verschiedene Gerichte und Möglichkeiten auszuprobieren. Zu den klassischsten Spezialitäten gehört zweifellos gegarter Bleichspargel mit Salzkartoffeln und Sauce Hollandaise. Doch Spargel kann selbstverständlich noch viel mehr. Eine Bereicherung in der Küche können
- Spargelauflauf mit mildem Käse
- bunter Salat mit grünen oder violetten Spargelstangen
- grüner Spargel in Speck eingewickelt zu Steak
- Spargelcremesuppe aus Bleichspargel
- Pasta mit Spargelsauce
- Spargelragout zu Frikadellen
- und kalter Spargelsalat
Unsere Spargel Rezepte mit frischem schwäbischen Spargel:
Wie wird Spargel zubereitet?
Im Grunde beginnt die Zubereitung besonders leckeren Spargels bereits im Geschäft. Die Auswahl der Stangen ist eine wichtige Aufgabe, denn sie entscheidet über holzig und schal oder saftig und aromatisch. Spargel, ganz gleich welcher Farbe, sollte
- angenehm riechen
- beim Aneinanderreiben etwas quietschen
- sich fest und nicht gummiartig anfühlen
- nach unten nicht schmaler werden
- und kein holzig-braunes Ende aufweisen
Zum Garen empfiehlt es sich, den geputzten und gegebenenfalls geschälten Spargel entweder in reichlich Wasser zu kochen oder in einem Dämpfeinsatz zu dämpfen. Vor allem die zweite Option schützt die Stangen während des Garens, sodass sie auch auf dem Teller noch schön aussehen. Bleichspargel gart etwa 15 Minuten, grüner und violetter Spargel braucht etwas weniger Zeit. Lesen Sie auch: Einblick in die schwäbische Küche
Wo wird Spargel in Schwaben angebaut?
Schwaben ist eine Region in Bayern und Baden-Württemberg. Und auf einem so großen Gebiet gibt es natürlich auch viele Spargelhöfe. So zum Beispiel diese:
- Sonnenhof in Alerheim
- Schwabenspargel & Beeren in Bonstetten
- Spargelhof Koppold in Gachenbach
- Erdbeer- und Spargelhof Johann Gollmitzer in Günzburg
- Spargelhof Riemensperger in Inchenhofen
- Spargelbau Kornreiter (Leinfelderhof) in Schrobenhausen
Fazit: Die Spargelsaison ist zu Recht beliebt
Auch wenn Spargel den Speiseplan vor allem aufgrund seines Geschmacks und seiner Vielseitigkeit bereichert, sind seine gesunden Eigenschaften gute Argumente für den Genuss. Dabei ist es empfehlenswert, ihn vor allem regional und während der Saison zu kaufen. Dosen- oder Glasware können qualitativ meist nicht mithalten.
Quellenangaben und weiterführende Informationen:
- Der Verbraucherservice Bayern gibt Tipps zu Einkauf, Lagerung und Zubereitung von Spargel:
https://www.verbraucherservice-bayern.de/themen/ernaehrung/spargel-gesund-und-kalorienarm - Das Bundeszentrum für Ernährung informiert warum Spargel so gesund ist:
https://www.bzfe.de/lebensmittel/vom-acker-bis-zum-teller/spargel/spargel-gesund-essen/